Medical Training oder auch Berührungstraining genannt, ist viel mehr als nur das wortwörtliche Trainieren von medizinisch notwendigen Berührungen.
Das Training dient ganz allgemein, dem vertrauensvollen Aufbau von menschlichen Berührungen und Handgriffen am Hund. Dies hilft jedem Hund, besonders aber denen, die das Berühren und Anfassen ihres Körpers als unangenehm oder bedrohlich empfinden.
Über das Medical Training bauen Hund und Halter an einer sicheren Basis ihres vertrauensvollen Verhältnis auf.
Hat dein Hund Angst beim Tierarzt, z. B. wenn Fremde ihn berühren?
Wenn du ganz alltägliche Pflegehandgriffe, wie Ohren und Augen säubern, Zecken entfernen, bürsten etc. an ihm vornehmen musst?
Oder dein Hund krank oder verletzt ist?
Kannst du deinen Hund in bestimmten Situationen anfassen, ohne dass er unruhig wird, kannst du ihn dann in solch stressigen Situationen beruhigen und entspannen? Vieles kann für Mensch und Hund in bestimmten Situationen, durch das gezielte Training, wesentlich entspannter werden.
Du wirst lernen, wie man über Marker positiv verstärkt, Körperteile des Hundes auf Signal setzt, tierärztliche Werkzeuge, Handgriffe und bestimmte Situationen trainiert, Wartezimmer besucht und vieles mehr.
Alles in allem ein umfassendes „Medical Training“, damit der Tierarztbesuch oder die alltägliche Pflege für dich und vor allem für deinem Hund angenehmer werden.
Wenn du ein spezielles Problem hast, erarbeiten wir selbstverständlich auch diese Baustelle.
Das Training beinhaltet im einzelnen folgende Punkte:
Markerwort + verschiedene angepasste Belohnungsmöglichkeiten
Kooperationssignal/Konsensverhalten
Körperteile auf Signal
Tragen des Hundes / Tischübung
Gegenstände am Hund (Augentropfen, Ohrenspülung, Zeckenzange, Fieberthermometer)
Fremde Personen
Touchübungen
Targets
Maulkorbtraining
Entspannung ( direkte und konditionierte Entspannung)
eventuell TA-Praxis- & Warteraumtraining
Hier einmal ein paar Beispiele, was man mit positiv aufgebauten Signalen über das Markertraining erreichen könnte.
Wimpern mit Pinzette zupfen
Kimbi litt seit ihrer Welpenzeit an einer Distichiasis. Als Distichiasis wird eine Erkrankung am Auge bezeichnet, bei der feine wimpernartige Haare aus dem Lidrand in Richtung Auge wachsen und eine Reizung der Hornhaut verursachen können. Die feinen Haare nennt man Distichien und diese müssen entfernt werden. Es ist so eine Art doppelte Wimpernreihe.
Ich zupfte Kimbi diese Distichien mit einer normalen Pinzette selber, um ihr u.a. den Stress beim Tierarzt zu ersparen.
Krallen dremeln mit Kooperationssignal
Da die Puma ziemlich dunkle Krallen hat und man nicht genau sieht, wie weit man schneiden kann, dremeln wir sie lieber. Hier liegt sie auf ihrem Kooperationssignal „schwarze Ledermappe“ und entscheidet wann und wie lange ich die Krallen dremeln darf.